Edith Kiesewetter-Giese (Hrsg.): Was in Erinnerung bleibt - stirbt nicht.

Edith Kiesewetter-Giese (Hrsg.): Was in Erinnerung bleibt – stirbt nicht. Hess-Verlag 2014, Softcover, DIN A5, 264 Seiten mit zahlreichen Abbildungen und 8 Seiten Farbteil; ISBN: 978-3-87336-520-9; Preis: 24,80 Euro (für Vereinsmitglieder steht ein kleines Kontingent zu einem Vorzugspreis von 12 Euro zur Verfügung)

 

Zeitzeugen berichten

Neun namhafte Autoren sind dem Aufruf der Herausgeberin Edith Kiesewetter-Giese gefolgt, ihre Lebenserinnerungen als Zeitzeugen der nachrückenden Generation zur Verfügung zu stellen.

Warum Zeitzeugenberichte? Noch nie in der europäischen Geschichte sind die Lebensverhältnisse der Menschen so schnell, so umfassend und für Millionen so grausam verändert worden, wie in den letzten 100 Jahren. Die junge Generation nimmt zunächst unbekümmert das Leben hin wie es ist, ohne zu wissen, was frühere Menschen und auch die Natur erlitten und verloren haben. Kann man sie davor bewahren, die Fehler der Alten nochmals machen zu müssen? Die Zeitzeugen erzählen, wie sie ihren Lebensweg unter schwierigen und komplizierten Umständen gegangen sind. Sie wollen damit Möglichkeiten aufzeigen, wie mit dem Wissen von gestern, heute das Morgen gestaltet werden kann.

Zeitzeugen berichten ganzheitlich über das Geschehen und das Erleben ihrer Zeit. Wenn sie nicht mehr sind, können Historiker im Nachhinein nur noch mühsam analysieren, was zufällig schriftlich, bildlich oder als Tondokument erhalten blieb. Nutzen wir also, was Zeitzeugen uns aus unterschiedlichen Regionen und aus unterschiedlicher Herkunft über ihre Zeit zu erzählen wissen.

Lesen Sie die spannenden Erzählungen von:

Dr. habil. Franz Kössler wurde 1931 Ketzendorf in Schönhengstgau geboren. Er studierte Biologie in Berlin und war in der biomedizinischen Forschung tätig. 1963 promovierte er und erwarb 1969 mit der Habilitation die venia lengendi. Über seine Tätigkeit berichtete er in über 100 wissenschaftlichen Publikationen. Er ist ab 1997 im Ruhestand und widmet sich historischen Themen. So erschien u.a. im Jahr 2003 beim NORA-Verlag das Buch „Ein Denkmal für Ketzendorf, 2006 „Landschaften in Osteuropa" im NOVUM-Verlag in Österreich, 2009 „Die Nachfahren des Lokators" im Gerhard-Hess-Verlag und 2004 „Lebensbilder - Persönlichkeiten aus ehemals deutsprachigen Gebieten in Europa - im Ostdeutschen Zentrum Berlin.

Dr. habil. Gerhard Krupp wurde 1932 in Mareese, Kreis Marienwerder/Westpreußen geboren. Er teilte das Schicksal von 14 Millionen Menschen, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Eine wesentliche Schlussfolgerung aus dem Erlebten war, „ eine Welt ohne Krieg und Freundschaft mit den Völkern". Im Jahr 1950 gewann er den Berufswettbewerb als Landfacharbeiter und begann an der Arbeiter- und Bauernfakultät sich auf das Abitur vorzubereiten, dass er 1953 bestand. Im gleichen Jahr begann er in Berlin das Studium der Landwirtschaft, dass er mit der Note „sehr gut" als Dipl. Landwirt abschloss.
Seine Arbeit als wissenschaftlicher Assistent im Landmaschineninstitut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, im Ministerium für Land- und Forstwirtschaft - Abteilung Wissenschaft -, der Deutschen Akademie der Landwirtschafswissenschaften in Berlin vertieften sein Wissen über die Landtechnik. Er promovierte auf dem Gebiet der Bodenbearbeitung zu Stoppelfrüchten. Die Mechanisierung der Landwirtschaft und die Entwicklung von Landmaschinen war sein Berufsinteresse. In dieser Beziehung wurde er von den SED-Kadern zuerst benutzt und später herausgeworfen, was er in seinem Buch „Überholen ohne Einzuholen - in der Landtechnik der DDR-" deutlich beschreibt. Nach einiger Zeit der Arbeitslosigkeit in der DDR, bekam er Arbeit in der Landmaschinenindustrie, die seine Kenntnisse sehr schätzte.

Prof. Dr. Frederick Lubich ist im Jahr 1951 in Göppingen geboren und dort aufgewachsen. Seine Vorfahren kommen aus dem Kuhländchen. Er lebt seit 1977 in den USA. Er ist Professor für deutsche Sprache und Literatur. Er hatte Lehraufträge an verschiedenen amerikanischen Universitäten, zuletzt an der Old Dominion University in Nordfolk Virginia.
Er ist Verfasser und Herausgeber mehrerer Fachbücher zur deutschen Literatur und Kulturgeschichte, Autor literarischer Texte und journalistischer Essays für verschiedene Zeitungen. Vortragsreisen führten ihn über dreißig Länder in Europa, Asien, Afrika sowie Nord- und Südamerika.

Franz Steffan wurde im Jahr 1932 in Sichelsdorf/ Schönhengstgau geboren, wo er auch das Ende des Zweiten Weltkrieges und den Einmarsch der Roten Armee erlebte.
Im Juni 1945 musste die Familie innerhalb von 10 Minuten ihr Zuhause verlassen. Bis Ende Juli 1946 lebte er mit Bruder und Mutter im Lager in Reichenau von wo sie im August nach Deutschland entlassen wurden. In Oberfranken arbeitete er in unterschiedlichen Betrieben und erlernte den Beruf eines Konditors, den er mit der Gesellenprüfung im Jahr 1950 abschloss. Diesen Beruf musste er aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Er bekam Arbeit bei der Firma Rosenthal in Stuttgart, wo er bis zum Rentenalter als Kaufmann arbeitete.

Barbara Sommerer wurde im Jahr 1958 in Stalinstadt/ DDR geboren. Sie studierte in Berlin und Stuttgart Ökonomie und Werbung. Sie arbeitete in der Werbung und Kultur sowie im Projekt „Veranstaltungsmanagement sowie im Verlagswesen. Heute ist sie als freie Autorin in Berlin tätig.

Prof. Dr. Werner Strik wurde 1930 in Mährisch-Rothwasser geboren. Nach Kriegsende musste er auf dem enteigneten Hof der mütterlichen Familie Zwangsarbeit leisten, kam 1946 in ein tschechisches Internierungslager und wurde im Juni 1946 ausgesiedelt. 1949 legte er in Bamberg das Abitur ab, beendete 1955 in Würzburg mit Staatsexamen und Promotion des Medizinstudium. Danach bildete er sich weiter zum Internisten und habilitierte 1967. Neben unterschiedlichen, verantwortungsvollen Aufgaben in seinem Beruf übernahm er auch ehrenamtlich Tätigkeiten u.a. suchte er auch Kontakte zu tschechischen Kollegen. 1998 wurde ihm die Jubiläumsmedaille der Karls-Universität Prag, anlässlich des 650. Jahrestages der Gründung dieser Universität verliehen, 2001 erhielt der Bundesverdienstkreuz und 2004 den päpstlichen Silvester-Orden.

Margarete Strik wurde im Jahr 1933 in Turnau, an der Grenze des Schönhengstgaues geboren.
Im August 1945 wurde sie und ihre Familie innerhalb von einer halben Stunde aus dem Haus vertrieben und der Vater in ein Kohlenbergwerk zur Zwangsarbeit deportiert. Im Jahr 1946 kam die Familie in die amerikanische Besatzungszone nach Nordbaden. Nach dem Abitur im Jahr 1952 erlernte sie den Beruf einer medizinisch-technischen Assistentin. Im Jahr 1956 heiratete sie. In den 60er Jahren knüpfte sie mit ihrem Mann Kontakte zur Heimat und zeichnete sich durch eine deutsch-tschechische Friedensarbeit aus. Die Dokumentation über den gewaltsamen Tod der Opfer veröffentlichte sie in einem zweisprachigen Taschenbuch mit dem Titel „ Die tragischen Maitage 1945 in Markt Türnau." Für ihre Heimatverbundenheit zeichnete sie der Landschaftsrat Schönhengstgau mit seiner Ehrenurkunde aus.
2010 erhielt sie gemeinsam mit ihrem Mann die Walther-Hensel-Medaille, der Heimatkundeverein e.V. Rothmül ehrte sie mit dem Ehrenzeichen in Silber, der Rotary Club Würzburg verlieh ihr 2001 den Paul-Harris-Fellow-Preis und im Jahr 2013 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz für ihren völkerverbindenen Einsatz.

Prof. Dr. Otto Weiss wurde im Jahr 1932 in Arnau/Riesengebirge geboren. Nach einer glücklichen Kindheit und dem Aufenthalt in den Lagern Hackelsdorf und Arnau in den Jahren 1945/46, nach viel Schikanen durch Tschechen und Russen, kam er mit seiner Mutter und Schwester im Juli 1946 in die Kreisstadt Kothen in Sachsen Anhalt. Im Juli 1957 beendete er die 8. Klasse und begann eine Schlosserlehre, die er 1950 als Bauschlosser beendete. Er holte das Abitur nach und studierte Humanmedizin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg bis 1958. Die Promotion erfolgte 1961, seine Habilitation 1981. Zahlreiche Weiterbildungen u.a. auf dem Gebiet der Sozialhygiene trugen dazu bei, dass er ein gefragter Fachmann wurde und als Dozent, Honorarprofessor, Institutsdirektor u.a.m. - arbeitete.

Dr. Edith Kiesewetter-Giese, geboren im Jahr 1935 in Neutitschein im Kuhländchen, ist unseren Landsleuten bereits bekannt durch ihre Bücher:

> „Erinnerungen an Mähren - von Neutitschein nach Berlin"
> „Reiseerlebnisse zu DDR-Zeiten - Datschenbau - kurios"
> „Querschnitte meines Lebens"

Art-Nr.: 42
ISBN: 978-3-87336-520-9
Preis: EUR 12,00
Lagerbestand: nur noch wenige
Versandkosten: Inland: EUR 1.95
Ausland: EUR 10.00



« Edith Kiesewetter-Giese:… | Zurück | Alfred Wolf: Im Schlagsc… »